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Eine schöne Geschenkidee für Sammler und alle Menschen, die sich mit Kartenlegen beschäftigen oder damit beginnen möchten, ist das Tarot. Kartenlegen ist eine faszinierende Angelegenheit. Warum es nicht einmal selbst versuchen? Ob klassisch oder modern - je nach Geschmack hat man die Qual einer riesig großen Auswahl.
Wer sich ab und zu gern mit Tarotkarten beschäftigt, lernt ziemlich bald, dass es im Reich der Tarotkarten wirklich nichts gibt was es noch nicht gibt: Hunderte verschiedener Kartendecks in immer wieder anderer Ausführung - Angefangen mit den Klassikern und deren Kopien wie die zahllosen Rider-Waite-Klone, über Marseille, Bohemian bis hin zu modernen Epochen- und Themenwelten gibt es eine riesige Palette verschiedener Tarots, die, ob kunstvoll gemalt, im Comic-Stil oder Collage, nur darauf warten, von Sammlern und Liebhabern entdeckt zu werden. Eine bunt leuchtende Vielfalt tut sich da auf. Und wer einmal angefangen hat, zu sammeln, kommt kaum wieder davon los...
Viele moderne Tarotdecks sind einem bestimmten Thema nachempfunden, das aus Mythologie, Tier-, Sagenwelt und Märchen oder auch Gamer-Welten stammt, oder die Motive der Karten sind entsprechend einer bestimmten Epoche und dem darin herrschenden Kunststil angelegt. Es gibt ein etruskisches Tarot, ein viktorianisches, eines aus der Renaissance, jede Menge ägyptische, ein babylonisches - kein Thema unter der Sonne, kein Lebensbereich und kein Zeitalter blieb von den vielen Künstlern, die sich den Karten widmeten, verschont.
Je nachdem, was dem Künstler wichtiger ist, wie sehr für ihn künstlerische Konsistenz im Vordergrund steht, ob überhaupt und wie tief er sich mit dem Tarot an sich beschäftigt hat, ob ihm die Stimmigkeit der Tarotdeutung überhaupt wichtig ist, kann das fertige Tarotdeck später einmal genutzt werden. Für eine recht große Anzahl Kartendecks heißt es, will man wirklich Tarotkarten legen und deuten, dass sie eher nicht geeignet sind. Fürs Legen, vor allem wenn man es gerade lernt, kann man besser auf Klassiker zurückgreifen, als da wären die kunstvoll von Frieda Harris gezeichneten Crowley-Toth-Karten, Golden Dawn oder auch das weitverbreitete (Universal) Rider Waite im Original.
  Karte 19., Die Sonne - links Crowley-, rechts Universal Rider-Waite-Tarot
Es gibt jedoch auch moderne Tarots, bei denen die Darstellung neuzeitlich geprägt ist, aber wo sich die Motive und Stimmungen, die von den Karten vermittelt werden, an die klassische Vorlage hält. Eine solche recht gelungene Neuinterpretation ist beispielsweise das 'Cosmic'.
  Königin der Schwerter, 2 der Schwerter im Cosmic-Tarot
Dabei ist es letztlich Geschmackssache, ob einem die abgebildeten Motive und Gesichter wirklich zusagen, letzten Endes entscheidet man natürlich am besten intuitiv, welches Tarot einem am besten gefällt. Das Old-Path-Tarot ist beliebt, da es sehr kunstvoll gezeichnet, und dennoch erschwinglich ist.
 Karte Nr. 6 - Old Path-Tarot
Manche Decks lassen sich für spezielle Fragestellungen benutzen, in der Regel gilt jedoch, wenn das Thema der Karten zu begrenzt ist - Märchen, Artussage, besondere Künstler wie Gauguin, Dali oder Bosch, erotische Tarots, Göttinnen oder Blumen - gelingt den Machern nur selten die Gratwanderung, sich an das selbstgestellte Thema zu halten und trotzdem ein "echtes" Tarot nach klassischen Maßstäben zu schaffen, das umfassend genug ist, sodass Kartenkundige damit arbeiten könnten. Manche sehr modern und esoterisch aufgemachte Decks sind sehr auf 'positiv' getrimmt, lassen kurzerhand Karten wie 'Tod' und 'Teufel' beispielsweise einfach weg, benennen die 'bösen' Karten um oder stellen sie beschönigt dar; wiederum andere Tarots zeigen aus Vampir- oder Drachenwelten entlehnte Motive, die auch noch die schönsten Karten mit sinistrer Düsternis füllen - was mindestens ebenso störend wirkt. Besser ist dann immer noch ein schlichteres Tarot mit Edelsteinbildern oder abstrakten Motiven, die zunächst neutral wirken und in das man sich jeweils selbst einarbeitet.
 As der Schwerter - im Edelstein-Tarot der Bergkristall
Die meisten originell gemachten Kartendecks sind eher etwas für Fans, wie beispielsweise das Asterix-Tarot, bei dem die 'großen' Karten in Form von entsprechenden Mini-Comics gestaltet sind, die vielen 'kleinen' Karten allerdings hingegen völlig ohne Bilder, mit klassischem Kreuz bis Karo-Symbol. Oder das amerikanische Baseball-Tarot: Da wissen es wohl nur Eingeweihte, welcher Spieler es als "Legend" auf die Karte des "Herrschers" geschafft hat. Zudem ist selbst die "Herrscherin" in diesem Deck wie fast alle Karten mit einer männlichen Person besetzt, zwar eine nette Spielerei zum Sammeln und Betrachten, aber wohl nicht in erster Linie fürs Tarotkartenlegen entworfen.
 Karte Nr. 3 im Baseball-Tarot
Doch gibt es auch sehr erfreuliche Ausnahmen unter den witzigen Tarots, wie beispielsweise das International Icons Tarot, das die Symbole im Stil von Notausgang- oder anderen Schilderfiguren auf ein Minimum reduziert, aber sich zum Legen als erstaunlich brauchbar erweist.
 2 der Münzen im International Icon Tarot
Ein sehr humorvolles Deck ist das Housewives Tarot, welches mit zahlreichen bunten Motiven die amerikanischen 50er-Jahre wieder aufleben lässt. Ein ziemlich eng umrissener Lebensraum, der Haushalt, sollte man meinen, doch hier lassen sich sicher nicht nur Haushaltsfragen klären, denn die Grundenergien der Housewives-Karten sind, trotz des begrenzten Themas, auf entzückend ironische Art an die klassische Tarotdeutung angelehnt. Die 13. Karte "Der Tod" kommt als verdorbene Mayonnaise daher:
Im Comic-Stil gezeichnet sind auch die "Arcus-Arcanum"-Karten vom Verlag Königsfurt-Urania mit märchenhaft gestalteten Bildern von Comic-Zeichner Hansrudi Wäscher. Es sind sehr romantisch und liebevoll gezeichnete Karten, zu denen es jeweils eine eigene Story gibt, die man in der Anleitung nachlesen kann. Auch dieses Deck ist, vor allem auch für Anfänger, ein schöner Einstieg in das Tarot.
 2 der Kelche im Arcus Arcanum Tarot
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